Kater was ist das?
Ein Kater ist ein tolles Teekesselchen: Eine männliche Katze und ein Gefühl/Zustand einer Person am Tag nach dem Genuss von (zu) viel alkoholischen Getränken.
Ein Kater kommt durch vielfältige Ursachen zustande. Alkohol (Ethanol) ist eine sehr wirkungsvolle Substanz und zugleich – gemeinsam mit dem Abbauprodukt Acetaldehyd – auch ein Zellgift. Außerdem sind in den meisten alkoholischen Getränken auch noch weitere Substanzen enthalten, die im Verdacht stehen, einen Kater zu verstärken, wie Fuselöle/Fuselalkohole und in sehr geringen Mengen auch Methanol. Hauptverursacher eines Katers ist aber der Alkohol selbst, und zwar durch verschiedene Mechanismen:
- Verlust von Flüssigkeit, Elektrolyten und wasserlöslichen Vitaminen durch vermehrten Harndrang. Ethanol hemmt die Bildung des antidiuretischen Hormons (ADH) und der Körper scheidet somit verstärkt Flüssigkeit aus.
- Sauerstoffmangel im Gehirn. Meist finden Partys in überfüllten Räumen mit schlechter Luft statt. Dies führt in Verbindung mit dem Abbaustoffwechsel des Alkohols und damit verbundenem erhöhten Energie- und Sauerstoffbedarfs des Körpers nach Alkoholkonsum zu einer schlechteren Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff.
Was hilft gegen Kater?
- Möglichst während des Alkoholkonsums Trinken von größeren Mengen nichtalkoholischer Getränke.
- Immer mal wieder an die frische Luft gehen, in der Nacht beim Schlafen für ausreichend Frischluft sorgen und am Tag danach einen Spaziergang an der frischen Luft.
- Elektrolyte, Flüssigkeit und Vitamine wieder auffüllen: Am nächsten Morgen Trinken von größeren Mengen stillen Wassers
- „Katerfrühstück“ mit sauren Gurken, Ei, Brot und Orangensaft. Auch das füllt Energiespeicher, Elektrolyte und Vitamine wieder dem Körper zu.
- Elektrolytgetränk mit geringen Mengen Dextrose, Mineralstoffen wie Magnesium und Kalium sowie wasserlösliche Vitamine.
Ein weiterer interessanter Blogartikel zum Thema Alkohol findet ihr hier.
Quellen:
- Atzendorf J, Rauschert C, Seitz NN, Lochbühler K, Kraus L. The use of alcohol, tobacco, illegal drugs and medicines. Dtsch Arztebl Int 2019;116(35–36):577–84.
- Batra A, Müller CA, Mann K, Heinz A. Alcohol dependence and harmful use of alcohol. Dtsch Arztebl Int 2016;113(17):301–10.
- Kraus L, Pabst A, Piontek D, Gmel G, Shield KD, Frick H et al. Temporal changes in alcohol-related morbidity and mortality in Germany. Eur Addict Res 2015;21(5):262–72.
- Lange C, Manz K, Rommel A, Schienkiewitz A, Mensink G. Alkoholkonsum von Erwachsenen in Deutschland: Riskante Trinkmengen, Folgen und Maßnahmen. Journal of Health Monitoring 2016;1(1):2–20. Available from: URL: https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/2431/JoHM_2016_01_alkohol1.pdf?sequence=4&isAllowed=y [06.11.2020].
- Teschke R. Alcoholic liver disease: Alcohol metabolism, cascade of molecular mechanisms, cellular targets, and clinical aspects. Biomedicines 2018;6(4):106.
Lars
Lars hat in Frankfurt Pharmazie studiert, 4 Jahre während der Promotion in der Apotheke gearbeitet und ist nun seit mehreren Jahren als Apotheker mit der Herstellung von Arzneimitteln in der Pharmaindustrie beschäftigt.