Alkohol – eine hochaktive Substanz nimmt Einfluss auf unseren Körper

bigstock-Mulled-Wine-Christmas-Mulled-438419861-1200x800.jpg

Ein Prosit auf die Vorweihnachtszeit! Weihnachtsmärkte locken mit Glühweinkonsum, die ein oder andere Weihnachtsfeier steht auch noch an und dann sind da ja noch die Weihnachtstage und Silvester, da werden nicht nur in Deutschland einige Liter Alkohol konsumiert. Ein Grund mehr sich mal damit zu beschäftigen, was der Alkohol mit unserem Körper macht und wie die Alkoholkonzentration sich errechnet.

Ethanol oder umgangssprachlich auch Alkohol entsteht durch Vergärung von Zucker durch verschiedene Hefearten. Seit es Menschen gibt, geben sie sich dem Genuss vergorener Früchte oder deren Säfte hin. Übrigens nicht nur Homo sapiens, auch einige Primaten berauschen sich an Vergorenem – taumelnde Affen sind auf Youtube zuhauf zu sehen.
Der aufgenommene Alkohol hat natürlich auch verschiedene Effekte auf unseren Körper. Zuerst einmal der Rauschzustand mit Enthemmung, Aufmunterung und Entspannung. Dazu kommen Einfluss auf Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Reaktionsvermögen sowie Emotionen und Verhalten. Weiterhin können sich durch Alkoholgenuss grundlegende körperliche Funktionen verändern: Regelung der Körpertemperatur, Atmung, aber auch Erhöhung der Ausscheidungsrate von Flüssigkeit, Vitaminen und Mineralien in der Niere.

So wir die Alkoholkonzentration errechnet

Wichtige Fakten zum Alkohol zusammengefasst:

  • Alkoholabbau: Ungefähr 0,1 Promille pro Stunde bei einem Erwachsenen.
  • Schädlich? Wenige Gramm pro Tag können dem Körper auf Dauer zusetzen. Ethanol ist ein Zellgift. Wie bei allem: Die Dosis macht das Gift! Viel und vor allem ständiger Alkoholkonsum wirken stark schädigend.
  • Gesund? Die Studien zu gesundheitsfördernden Eigenschaften von Alkohol zeigen, dass lediglich sehr geringe Mengen einen positiven Effekt haben. Ein Beispiel ist das „Französische Paradoxon“: Ein Gläschen Rotwein soll positive Effekte haben. Die kritische Grenze wird bei Frauen bei 12 g und bei Männern bei 24 g reinem Alkohol pro Tag mit mindestens zwei konsumfreien Tagen pro Woche gesehen. 12 Gramm Alkohol entsprechen ungefähr einem kleinen Glas Rotwein mit 100 ml.
  • Vermehrte Ausscheidung von Vitaminen und Mineralien: Alkohol entzieht dem Körper stetig Wasser, Mineralien und wasserlösliche Vitamine durch erhöhten Harndrang.
    Am besten schon während des Abends „zu jedem Viertele ein Fläschen Selters (0,75 Liter)“, das heißt spätestens nach dem Alkoholkonsum viel Wasser mit Mineralien trinken.
  • Kater: Der Kater ist ein Zusammenspiel aus schlechtem und oft zu wenigem Schlaf, Abbauprodukte des Alkohols und der oft vorhandenen „Fuselöle“ und höheren Alkoholen, zusätzlichem Sauerstoffbedarf und ausgeschwemmten Mineralien/Vitaminen. Was kann man gegen einen Kater tun? Viel Flüssigkeit und Mineralstoffe können den Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt wieder ins Lot bringen und die Symptome lindern. Sauerstoffzufuhr und etwas Bewegung bringen den Kreislauf in Schwung.

Was tun gegen den Kater?

Zum Schluss der Tipp: Wenig Alkohol trinken und wenn die Party mal ausufert: Viel Nichtalkoholisches zwischendurch und vorm Ins-Bett-Gehen noch Flüssigkeit und Elektrolyte auffüllen und viel frische Luft. Am Morgen danach dann ein ordentliches Frühstück mit Elektrolytgetränk oder sauren Gurken.

 

Quellen:
Atzendorf J, Rauschert C, Seitz NN, Lochbühler K, Kraus L. The use of alcohol, tobacco, illegal drugs and medicines. Dtsch Arztebl Int 2019;116(35–36):577–84.

Batra A, Müller CA, Mann K, Heinz A. Alcohol dependence and harmful use of alcohol. Dtsch Arztebl Int 2016;113(17):301–10.

Kraus L, Pabst A, Piontek D, Gmel G, Shield KD, Frick H et al. Temporal changes in alcohol-related morbidity and mortality in Germany. Eur Addict Res 2015;21(5):262–72.

Lange C, Manz K, Rommel A, Schienkiewitz A, Mensink G. Alkoholkonsum von Erwachsenen in Deutschland: Riskante Trinkmengen, Folgen und Maßnahmen. Journal of Health Monitoring 2016;1(1):2–20. Available from: URL: https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/2431/JoHM_2016_01_alkohol1.pdf?sequence=4&isAllowed=y [06.11.2020].

Teschke R. Alcoholic liver disease: Alcohol metabolism, cascade of molecular mechanisms, cellular targets, and clinical aspects. Biomedicines 2018;6(4):106.

Lars

Lars hat in Frankfurt Pharmazie studiert, 4 Jahre während der Promotion in der Apotheke gearbeitet und ist nun seit mehreren Jahren als Apotheker mit der Herstellung von Arzneimitteln in der Pharmaindustrie beschäftigt.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *


Dein REBOOT! 🚀