Wie sieht Koffein aus?
Koffein ist ein kleines Molekül, der Chemiker würde sagen ein Purinalkaloid. Purin ist der chemische Grundkörper, Alkaloide sind eine Gruppe von Stoffen, die natürlich in vielen Pflanzen vorkommen. Zu dieser Gruppe zählen auch andere Stoffe, die alle recht ähnlich wirken und häufig zusammen in einer Pflanze vorkommen. Bekannte Beispiele sind Guarana, Kolanüsse, Mate-Blätter, aber auch Kakaopflanzen (und damit Schokolade!) und eben die Kaffeepflanze.
Reines Koffein ist übrigens schlicht ein feines, weißes Pulver. Hier mal eine Aufnahme aus unserem eigenen Labor:
Diese paar Krümel sind ca. 10mg reines Koffein, also gerade einmal ein Bruchteil vom Koffeingehalt eines gängigen Energy Drinks oder von Reboot. Übrigens sehen sehr viele reine Substanzen so aus: Feines, weißes Pulver. So wie manch anderes berühmtes Aufputschmittel – aber eben auch viele andere Stoffe mit unterschiedlichen Wirkungen. Als legale Droge macht Koffein vor allem eins: Wach. Aber wie? Das liegt an der Struktur von Koffein.
Von ganz, ganz nah dran, erkennt man den Stoff nämlich ungefähr so:
Ein Apotheker oder Chemiker erkennt darin sofort die Ähnlichkeit zu einem anderen Stoff, nämlich Adenosin. Und darin liegt die Wirkung von Koffein begründet.
Was kann Koffein?
Unser Gehirn kann sich selbst bremsen. Die ist echt clever aufgebaut: Wenn Nervenzellen im Gehirn aktiv sind, dann verbrauchen sie Energie. Dabei fällt ein bestimmter Stoff (Adenosin) praktisch als Abfallprodukt an, so wie bei uns auch: Wenn wir essen, ohne aufzuräumen, haben wir irgendwann einen Haufen Schalen, Verpackungen, Geschirr und eben Müll um uns herum liegen – bloß dass wir die normalerweise in praktische Behälter packen, die eine Nervenzelle aber nicht nebenan stehen hat. Dafür haben Nervenzellen kleine Sensoren (Rezeptoren) um zu erfassen, wie viel Müll um sie herum liegt. Ab einer bestimmten Menge werden diese Sensoren ausgelöst und die Nervenzelle arbeitet langsamer, bis um sie herum aufgeräumt ist. Diese Rückkopplung steuert also (neben vielen, vielen anderen Prozessen), wie schnell unser Hirn arbeitet.
Koffein kann da eingreifen, denn es sieht dem Adenosin sehr ähnlich. Es schwirrt um diese Sensoren herum, damit das Adenosin sie nicht auslösen kann. Es löst aber die Sensoren selbst nicht aus. Diese werden durch das Koffein blockiert und erfassen nicht mehr genau, wie viel Adenosin da eigentlich herum schwirrt. Das nennt man kompetetive Hemmung: Die beiden natürlichen Stoffe konkurrieren um denselben Sensor, lösen ihn aber nicht gleichermaßen aus. Je mehr Koffein man zu sich nimmt, desto weniger Adenosin wird korrekt erfasst und desto länger arbeiten die Nervenzellen trotz hohem Energieverbrauch mit voller Kraft weiter.
Ist das dann nicht gefährlich?
Nun mag man denken: Mit einem Mechanismus des Körpers rumspielen! Das kann doch nicht gesund sein! Aber keine Sorge: Das machen wir dauernd und zwar mit jedem Atemzug und mit jeder Mahlzeit, ohne es zu merken. Außerdem: So schnell überhitzen die Nervenzellen nicht. Wie so oft ist die Menge entscheidend und wenn man nicht exzessiv und dauerhaft Koffein zu sich nimmt, bleibt die oben beschriebene Rückkopplung intakt. Nur falls man oft und viel Koffein futtert, haben sich die Nervenzellen irgendwann an die veränderten Verhältnisse angepasst und erwarten den Stoff geradezu. Das nennt man dann fachmännisch „Toleranz“. Auch dieser Zustand regeneriert sich aber innerhalb einiger Tage wieder.
Aus all den Jahrhunderten, in denen die Menschheit diese Substanz schon zu sich nimmt, ist sehr wenig Negatives über diese Gewohnheit anzumerken. Zu positiven und negativen Wirkungen gibt es tausende Studien. Um die Frage aus der Zwischenüberschrift also abschließend zu beantworten: Nö. Übertreib’s halt nicht.
Wie viel Koffein ist denn sinnvoll?
Einige wenige hundert Milligramm kann der Körper gut ab. Danach wird man hibbelig und nervös, irgendwann kann das wirklich unangenehm werden: Man schwitzt und der Kreislauf kommt nicht mehr mit. Ab ca. 500mg wird die gewollte Wirkung von Koffein von den unerwünschten Nebenwirkungen eingeholt und schlägt ins Negative um. Einige Gramm reines Koffein können tödlich wirken. Das Koffein aus dem Kaffee wird allerdings langsamer freigesetzt, sodass man schon sehr viele Tassen Kaffee trinken müsste, um ernsthaft in Gefahr zu kommen: Je nach Körpergewicht müssten ungefähr es 50-100 Tassen sein. Soviel kriegt man kaum in kurzer Zeit runter, ohne zu Erbrechen.
Eine Tasse Kaffee oder Espresso enthält je nach Kaffesorte und Herstellung 50 bis 100mg Koffein. Eine Dose gängiger Energy Drink oder unser hauseigenes Reboot enthält 80mg. Das liegt daran, dass für Getränke in der Europäischen Union ein Maximum von 32mg pro 100ml erlaubt ist: Bei einer 250ml-Dose sind das also 80mg. Ein Nahrungsergänzungsmittel darf mehr enthalten. Da Reboot auch andere nützliche Stoffe enthält und zu viel Koffein wie oben beschrieben auch wieder nicht gut ist, haben wir uns aber auch für 80mg entschieden. So hast du einen besseren Vergleich, denn die Wirkung von einer Dose Energy Drink oder einer Tasse Kaffee kennst du wahrscheinlich schon und weißt, worauf du dich da einlässt.
Und sonst so?
Teein ist übrigens exakt dasselbe wie Koffein. Man hat nur eine Weile gebraucht, um herauszufinden, wieso die Wirkung unterschiedlich zum Kaffee ist: Im Tee ist das Molekül in andere Stoffe „eingewickelt“ und wird so langsamer freigesetzt. Das Molekül hinter der Wirkung ist allerdings genau dasselbe wie im Kaffee.
Koffein wird heutzutage entweder mit der Pflanze selbst konsumiert (Kaffee, Tee, Mate, Guarana,…) oder aus dieser extrahiert – wenn du eine Tasse Tee aufbrühst, machst du nichts anderes, als das Koffein und andere Stoffe zu extrahieren. In anderen Produkten wird welches verwendet, das bei der EntKoffeinierung von Kaffee anfällt oder es wird synthetisch hergestellt. Das Resultat ist immer dasselbe.
Koffein löst sich in Wasser recht gut auf, in heißem allerdings viel besser als in kaltem Wasser. Für unser Brausepulver ist das nicht weiter relevant, denn die 80mg, die man auch aus den meisten Energy Drinks kennt, lösen sich bei Raumtemperatur vollständig auf. Dafür ist der Geschmack allerdings unangenehm: Koffein ist sehr bitter! Daher arbeiten viele Energy Drinks mit intensiven Geschmäckern und viel Zucker oder Süßstoffen. Bei Reboot verzichten wir darauf. Es ist nicht so lecker, kommt dafür aber ohne jede Menge künstliche Zusatzstoffe und große Mengen kalorienhaltigen Zuckers aus.
In Reboot verwenden wir Koffein zusammen mit einer ganzen Latte von Vitaminen und Mineralstoffen, die für die Elektrolytbalance, den Energiestoffwechsel und andere Körperfunktionen wichtig sind. Dazu kommt der effektive Energiespender Dextrose. Gleichzeitig haben wir darauf geachtet, dass das Brausepulver kalorienarm und günstig ist.
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Stefan
Stefan hat in Münster Pharmazie studiert und ist mittlerweile approbierter Apotheker. Noch während des Studiums entwickelte er "Der Katerkiller". Aus rechtlichen Gründen wurde das Produkt leicht verändert als "Reboot" neu rausgebracht. Wenn er nicht gerade über Dosenbrausen und obskure Mittelchen herzieht, arbeitet er bei einem Fachverlag und denkt sich Apps aus.